Von Stolz & Dankbarkeit: Feiert mit uns Erntedankfest!

Von Stolz & Dankbarkeit: Feiert mit uns Erntedankfest!

Ihr habt ja schon mitbekommen, dass wir gern Pfälzer sind. Tatsächlich sind wir sogar stolz darauf, obwohl es eigentlich seltsam ist, stolz auf eine Sache zu sein, auf die man partout keinen Einfluss hat - denn wer sucht sich schon aus, wo er geboren wird und aufwächst? Aber so sind wir Menschen nun einmal; wir lieben unsere Scholle und wehe dem, der unsere geliebten Traditionen in Frage stellt. So weit, so gut. Doch man kann es auch übertreiben:

Foto: Landeswappen von Rheinland-Pfalz

Habt Ihr schon einmal von der KATWARN-App gehört? Das ist ein Warndienst von autorisierten Behörden & Organisationen in Deutschland, der standort- und themenbezogen über akute Gefahrenanlagen wie Unwetter, Brände, Hochwasser etc. informiert. Ein gutes System, wie wir finden.

Und habt Ihr schon einmal von dem Dürkheimer Wurstmarkt (auf pfälzisch Worschdmaktgehört? Nein? Das ist das Pfälzer Äquivalent zum Oktoberfest in München, nur eben mit dem edleren Getränk. Ja, es geht bei dem Worschdmakt tatsächlich in erster Linie um Wein. (Fragt nicht woher der Name kommt. Manche Dinge entwickeln sich halt auf verschlungenen Pfaden). Dieses Jahr fand das größte Weinfest der Welt in den ersten beiden Septemberwochen statt und hat immerhin um die 600.000 Besuchende angezogen. Ein Highlight auf dem Worschdmarkt ist der  literarische Frühschoppen. Bereits ab 7 Uhr (ja, morgens) trifft man zusammen, um gemeinsam Pfälzer Kultur, Genuss und Tradition zu feiern.

Und auf welche umnachtete Idee ist irgendjemand in der Kreisverwaltung pünktlich zum literarischen Frühschoppen gekommen? Ihr werdet es nicht erahnen, daher verraten wir es euch: Über das KATWARN-System wurden alle, die sich auf dem Wurstmarkt (und Umgebung) befanden, offiziell aufgefordert … das Pfalzlied zu singen! Wie, Ihr kennt das Pfalzlied nicht? Das ist DAS Lied (neben dem Küferschlag), das hier in der Pfalz jeder auswendig singen kann.

Hier findet Ihr es in voller Länge:

Die Aufregung in der Presse war groß, und das auch völlig gerechtfertigt. Denn Katastrophenwarnsysteme sollten nicht zur Volksbelustigung genutzt werden. Trotzdem grübeln wir seitdem, wieviele Menschen auf dem Fest und in Bad Dürkheim wohl spontan in Gesang ausgebrochen sind.

Einer jedenfalls glaubt an sich und seine Heimat: Der Rheinland-Pfälzischer Ministerpräsident Alexander Schweitzer hat sich Ende September in Washington DC mitten auf die Straße gestellt und tapfer das Pfalzlied gesungen. Mit allen Strophen. Vermutlich hat er Glück gehabt, dass die sensible Grenzschutzbehörde ICE nicht in der Nähe war und den heimatverliebten Gesang als indirekten Angriff auf die USA interpretiert hat…

Doch genug von Heimatstolz. Sprechen wir von Dankbarkeit. Diesen Sonntag (5.10.2025) feiern wir im Weingut unser Erntedankfest, mit neuem Wein und Zwiebelkuchen. Ihr seid herzlich eingeladen, mit uns zu feiern!

Wer es so kurzfristig nicht schafft, sollte sich den Winzerfestumzug in Neustadt am 12.10.2025 vormerken. Das ist das regionale Erntedankfest der Pfälzer Winzer und zieht immerhin so um die 80.000 Besuchende an. Das erste Fest fand schon 1909 unter dem schönen Namen „Perle der Pfalz“ statt.

Hier ein heißer Tipp für alle, die noch nie auf einem Weinumzug waren:

Hängt euch ein schönes Weinglas um den Hals, damit ihr es immer gleich zur Hand habt, wenn die neuen Weine freigiebig von den Umzugswagen herab ausgeschenkt werden! Wir haben schon viele verrückt ausgeklügelte selbst gebastelte und gehäkelte Befestigungssysteme gesehen.

Auch der ehrenamtliche Verein der „Jungwinzer Weyher“, bei denen Jürgen Graf lange Vorstand war, fährt mit einem individuell geschmückten Wagen mit, genau wie viele regionale Weinhoheiten. Es lohnt sich also, denn die Tradition und Liebe zum Winzerhandwerk sprechen aus jedem Detail.

Apropos Erntedank… War sie nun eigenltich gut, unsere Weinernte 2025?

Ja! Wir sind sehr begeistert und dankbar. Wer schon länger unsere Newsletter liest, weiß, dass die Ernte normalerweise ziemlich genau 100 Tage nach der Blüte beginnt. Das war schon immer so, Ausnahmen sind wirklich selten. Dieses Jahr war es jedoch soweit! Die 100 Tage-Frist wäre ca. am 10.09. vorbei gewesen, doch durch einen perfekt platzierten Regen im Juli und jede Menge Sonnenpower im August sind die Träubchen super schnell reif geworden und waren ganze zwei Wochen früher bereit für den Abflug.

Also haben wir uns in einer Hauruck-Aktion Hals über Kopf in die Weinlese gestürzt. Am 25.08. ging es mit unserer Ernte los – und am 20.09.2025 war der ganze Zauber schon wieder vorbei. Durch Regen- und Wartezeiten in der Presse haben wir die gesamte Ernte (rund 120.000 kg Trauben) innerhalb von nur 19 effektiven Lesetagen eingeholt. Das war nur durch den Einsatz der modernsten Lesemaschinen möglich, welche die Träubchen über Vibration sanft lösen, im gleichen Arbeitsgang eine Vorselektion durchführen und sie dann unbeschadet ins Weingut transportieren.

Nur einen Wermutstropfen gab es: Dieses Jahr hatten wir durch die verrieselte Blüteund den Wetterumschwung Anfang September im Schnitt circa 25 bis 30% weniger Ertrag. Ganz besonders betroffen war der Sauvignon Blanc; hier haben wir fast 50% eingebüßt. Weißburgunder und Grauburgunder hingegen haben sich wacker gehalten. Wir haben dieses Jahr wieder einmal stark gesehen, welche Rebsorten klimaresistent sind und sich einfacher anpassen können. Ein Paradebeispiel ist hier immer wieder zu erwähnen:

Unser Cabernet blanc.

Doch nun ist es geschafft! Alle Weine schlummern sicher in unserem Keller, und es zieht ein wundervolles Aroma durch die Gewölbe. Unsere Kennernase sagt uns schon heute, dass der Jahrgang 2025 sehr aromatisch und kräftig ausfallen wird.  Wir können es kaum erwarten, die ersten Schlückchen zu probieren. Doch das dauert noch ein paar Wochen … erst einmal muss die alkoholische Gärung sauber abgeschlossen werden.

In der Zwischenzeit haben wir im Gutsausschank noch Hochbetrieb – und zwar (nur) noch bis zum 19.10.2025. Dann ist die Saison beendet, und wir kehren zu den normalen Weinverkauf-Öffnungszeiten zurück. 

Unser Tipp für die nächsten Wochen: Bucht Eure Weinproben mit Mann und Maus, mit Unternehmen und Kollegium, mit Freundes- und Bekanntenkreis ab sofort immer vorab, damit wir auch wirklich genug Zeit für euch haben!

Wir freuen uns auf Euch in Weyher!

Eure leicht erschöpften aber dankbaren Grafen


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