Aktuelles

Es tut sich was im Weinberg! Zu dieser Jahreszeit können wir förmlich dabei zusehen, wie Saft in die trockenen Weinstöcke schießt. Die ersten neuen Triebe und Augen schauen schüchtern ins Licht und räkeln sich in den ersten Sonnenstrahlen. Noch ist jedes Auge von einem kleinen Mäntelchen geschützt, das aus ganz dünnen Fasern besteht. Es sieht aus wie Wolle und daher sagen wir Winzer, dass die Reben »in der Wolle stehen«.
Mit jedem Grad Wärme und jedem Sonnenstrahl wachsen die Äugelchen, bis sie aus der Wolle herausplatzen. Das ist der Augenblick des Austriebs!
Und das ist auch der Augenblick, in dem wir Winzer eine Tendenz zu nervösen Zuckungen entwickeln, wenn wir auf das Thermometer blicken. Denn ohne Wolle sind die kleinen Augen schutzlos dem Frost ausgeliefert. Bis Anfang Mai besteht Frostgefahr – das ist wie ein jährlicher Krimi. Den Tatort brauchen wir in dieser Zeit nicht – wir kauen schon so vor Spannung an den Fingernägeln...


In Norddeutschland gibt es eine "grausame" Sitte, die sich Osterfeuer nennt. Bei Temperaturen knapp über Null wird man von vorn gebraten und von hinten tiefgekühlt, während man verzweifelt an einem faden Teigstück mit schwarzer Kruste knabbert, das als Stockbrot verherrlicht wird.
Nun, wir in Weyher habe auch eine grausame Sitte, die aber mehr Spaß macht: Die Gärrer. Nie gehört?
Es ist eine Pfälzer Tradition, die Hunderte von Jahren alt ist: Von Gründonnerstag bis zum frühen Ostermorgen (als ja bekanntlich Jesus auferstand) werden alle Kirchenglocken abgestellt. Nun war es allerdings bekanntermaßen so, dass die Glocke (außer der Sonne) die einzige Zeitorientierung bot, die man damals hatte. Damit die Pfälzer über die Osterfeiertage nicht völlig kopf- und zeitlos durch die Gegend rannten, kamen die Gärrer sozusagen als Glockenersatz! Sie machten mit einer hölzernen Ratsche Geräusche und riefen dabei laut die Uhrzeiten. Sie verkündeten auch, wann es Zeit war, zur Kirche zu gehen und wann man sich tunlichst zum Gebet zu begeben hatte.


Unsere virtuelle Hall-of-Fame ist ein Heldentreppchen-& Pokalvitrinen-Ersatz. Denn die Riesling-Auszeichnungen, die wir in den letzten Jahren erhalten haben, sind schon beeindruckend (auch wenn wir es selbst sagen). Um ganz ehrlich zu sein: Damit haben wir nicht gerechnet, als wir vor gut 10 Jahren unsere Ausrichtung geändert haben!
Olympiasieger erringen Goldmedaillen, Fußballteams gewinnen riesige Trophäen und Winzer erhalten … Urkunden. Da läuft was falsch! So ein Riesling-Cup aus purem Gold wär's doch, wir sehen ihn schon förmlich vor uns: Einen halben Meter hoch, mit Weinranken und zarten Träubchen verziert, eisgekühlt, gefüllt mit einem herrlichen Graf-Granit-Lagenriesling … Hach ja.