Aktuelles
Irgendeine Statistik besagt, dass Umziehen das zweitstressigste ist, was man überhaupt im Leben tun kann. (Das Stressigste ist eine Scheidung, aber das soll heute nicht unser Thema sein). In der Tat gibt es nur wenige Menschen, die Umzüge mögen. Kein Wunder, wird doch alles in den Grundfesten erschüttert und neu eingerichtet.
Das geht Wein übrigens nicht anders: Je häufiger er von Fass A nach Fass B umzieht, umso schlechtere Laune bekommt er. Denn auch er wird aus dem Schönheitsschlaf gerissen, aufgerüttelt, durch enge Schläuche gepresst und muss sich erst an die neue Umgebung gewöhnen.
Na gut, sagt sich der schlaue Winzer, dann lassen wir den Wein halt wunderbar im Keller schlummern und stören ihn nicht. Ganz so unkompliziert ist das jedoch nicht (war ja klar)...
Das Problem kennen alle, die einen eigenen Garten haben: Monatelang freut man sich auf die Ernte, fiebert der ersten Tomate entgegen, und dann weiß man gar nicht mehr, wohin mit der Überfülle und kann nach Tomatensalat, Tomatensuppe, Tomatenauflauf, Tomate-Mozzarella und Tomatenbrot keine Tomaten mehr sehen.
Das kennen wir Winzer auch. Einmal im Jahr platzt unser Keller aus allen Nähten … und den Rest des Jahres leben wir davon. Wie lagern wir also das kostbare Nass am besten? Diese Frage wurde über die Jahrhunderte ganz unterschiedlich beantwortet:
Wir leben auf einer Wolke. Einer Duftwolke aus Blütenstaub und Sonnenschein. Denn in den vergangenen Wochen blühten unsere Reben in der wunderschönen Pfalz, und es gibt keinen herrlicheren Duft auf der Welt. Die Bienen sind im Freudentaumel und wir freuen uns mit, vor allem, weil das Jahr gar nicht so rosig anfing:
Nach einer kurzen, warmen Frühlingsphase zum Jahreseinstieg (im Februar!), kam im Mai noch einmal der Frost und hat in vielen Weinbergen der 13 Deutschen Weinanbaugebiete die zarten Triebe erfrieren lassen, davon berichteten wir schon. Unsere Weinbergen rund um Weyher hatten Glück und blieben verschont, dank unserer geschützten und besonderen Lage.
Und dann kam der Regen...
Wusstet Ihr, dass man nicht nur in Wasser baden kann? Man kann auch in Wald baden. Jup, das ist kein Tippfehler. Nicht im Wald baden (dazu braucht man einen See), sondern Waldbaden, ganz ohne Wasser. Kopfüber hinein ins Grün des Pfälzer Waldes, die Natur genießen, die Äste knacken hören, die Vögel zwitschern, die Wanderschuhe knirschen. Das Auge ruht auf grün, grün, grün – oder auf dem fantastischen Panorama, das Herz weitet sich vor Glück, der Kreislauf kommt auf Touren. Tatsächlich wurde wissenschaftlich bewiesen, dass Waldbaden das Stresshormon Cortisol senkt.
»Slow Food« ist vielen ein Begriff – genussvoll und langsam essen. Dies ist »Slow Forest« – genussvoll und bedacht den Wald genießen.
Sabrina Hafner ist Kursleiterin für Waldbaden, Natur Resilienz-Trainerin und Primavera Basis Aromaberaterin...
es gibt Menschen, die verdienen ihren Lebensunterhalt durch Schnüffeln. Bei Hunden überrascht das nicht, bei Menschen hält man doch kurz inne. In Frankreich zum Beispiel ist man eine hochbezahlte Berühmtheit, wenn man sich als »grand nez« bezeichnen darf – denn das sind die Menschen, die Parfüms komponieren.
Auch für einen Sommelier und Winzer ist die Nase Betriebswerkzeug, und deshalb liegt bei Schnupfen eine komplette Arbeitsunfähigkeit vor. Wir müssen uns mal bei Gelegenheit erkundigen, ob unsere Krankenkassen das auch verstehen und akzeptieren. Denn bevor es an den Gaumen geht, wird das »Bouquet« des Weins per Nase aufgespürt. Bouquet ist Französisch und heißt...