Es gibt Menschen, die verdienen ihren Lebensunterhalt durch Schnüffeln. Bei Hunden überrascht das nicht, bei Menschen hält man doch kurz inne. In Frankreich zum Beispiel ist man eine hochbezahlte Berühmtheit, wenn man sich als »grand nez« bezeichnen darf – denn das sind die Menschen, die Parfüms komponieren.
Auch für einen Sommelier und Winzer ist die Nase Betriebswerkzeug, und deshalb liegt bei Schnupfen eine komplette Arbeitsunfähigkeit vor. Wir müssen uns mal bei Gelegenheit erkundigen, ob unsere Krankenkassen das auch verstehen und akzeptieren. Denn bevor es an den Gaumen geht, wird das »Bouquet« des Weins per Nase aufgespürt. Bouquet ist Französisch und heißt Blumenstrauß. Auf Deutsch wird es auch häufig Bukett geschrieben – doch ausgesprochen wird es Buké (wie café mit b).
Denn der bunt gemischte »Strauß« an Aromen bestimmt den Geschmack des Weins. Man definiert dabei drei Typen:
Primäraroma
Das sogenannte Primäraroma entsteht durch die Traube an sich, also durch das, was am Rebstock wächst. Eine Rieslingtraube schmeckt anders als eine Merlot-Traube, und eine Grauburgunder-Traube ist nicht mit einer Silvaner-Traube zu verwechseln. Das weiß jeder, der schon einmal verschiedene Weintrauben gekostet hat.
Sekundäraroma
Das Sekundäraroma entsteht durch die Arbeit des Winzers im Keller. Dazu gehört z.B. der Einsatz von
Barriquefässern, die Dauer der Gärung, die Art der verwendeten Hefen und viele andere kleine Stellschrauben, die das Aroma beeinflussen.
Tertiäraroma
Die tertiären Aromen entstehen auf Dauer, während der Wein im Fass oder in der Flasche reift. Es gibt Weine, die entfalten sich über die Jahre auf sensationelle Art und sind auch als Senioren so richtig großartig (wie z.B. unser
Riesling-Kellergold in der Schatzkammer).
Alle drei zusammen bilden das Bouquet, also den bunt gemischten Strauß, die Summe dessen, wonach ein Wein riecht. Darum versenken Kenner immer erst einmal die Nase im Glas, bevor sie den ersten Schluck genießen. Und damit sind wir schon beim nächsten Thema: Das richtige Weinglas.
Doch wenn es um den feineren Genuss geht, muss ein anderes Glas her. Wir haben im Studium probeweise ein und denselben Wein aus ganz unterschiedlichen Gläsern getrunken und das Ergebnis war frappierend: Die Weine schmeckten völlig unterschiedlich aus anderen Gläsern! (Und ja, es gibt Studiengänge, in denen man mehr leidet.)
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Ein gutes Weinglas muss also immer genug Platz für die Nase lassen. Das ist Regel Nummer eins.
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Es muss eine gewisse Bauchigkeit haben, damit das Aroma sich entfalten kann. Das ist Regel Nummer zwei.
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Es muss bezahlbar sein (es gibt Spezialistengläser, z.B. von Riedel, hier kosten die Einstiegsmodelle schlanke 55 Euro). Das war unsere Regel Nummer drei, als wir für unser Weingut nach einem Weinglas suchten.
Es war wirklich eine schwierige Suche, doch schlussendlich sind wir fündig geworden: Das Weinglas »Taste« von der Marke Schott-Zwiesel hat uns überzeugt. Es wird all unseren Weinen gerecht, ist robust genug für unseren kunterbunten Alltag, spülmaschinentauglich, und gleichzeitig perfekt, um die Facetten, die feinen Noten und zarten Aromen unserer hochwertigen Weine lebendig werden zu lassen.
PS: wir haben noch drei weitere Gläser bei uns im Weingut (mit unserem Logo):
Ausgestattet mit dem perfekten Weinglas kann das Training beginnen! Denn der Gaumen ist tatsächlich ein Muskel, der wie jeder andere Muskel trainiert werden muss. Und welches Training könnte spannender sein? Wir wünschen euch viel Freude beim Nasen- & Gaumentraining!
Eure schnuppernden Grafen
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