Null Prozent Alkohol mit Genuss
Ein ahnungsloses Paar Touristen kam schon früh am Morgen durstig zum Schweizer Haus.
Unser Hüttenverantwortlicher an dem Tag, Benedikt, war noch dabei, die Tische abzuwischen, grüßte aber freundlich und fragte gleich, was sie denn gern trinken würden.
»Eine Apfelschorle«, war die ahnungslose Antwort.
Benedikt erstarrte mitten in der Bewegung und blickte die Touristen entsetzt an.
Die merkten gleich, dass sie einen Fehler gemacht hatten, doch da sie schon öfters in der Pfalz waren, wussten sie nach kurzem Zögern auch, wie sie ihren Schnitzer wieder ausgleichen konnten: »Ach was, eine Traubensaftschorle, bitte!«
Benedikt atmete erleichtert auf, nickte und brachte gleich zwei große Schobbegläser mit spritziger Traubensaftschorle nach draußen. (Das ist übrigens wirklich geschehen.)
Denn in der Pfalz gibt es zwar Äpfel, aber die gehören in Kuchen. Für Getränke ist und bleibt nun mal die Traube unsere liebste Frucht, ob mit oder ohne Alkohol!
Und jedes Jahr im Herbst ist es der Traubensaft, der als erstes die neue Ernte einläutet. Zu Beginn der Weinlese waren wir damit beschäftigt, die Träubchen von den Rebsorten Kerner und Müller Thurgau für den weißen Traubensaft und Regent Träubchen für den roten Traubensaft zu pressen. Denn die Trauben für den Saft dürfen nicht so süß sein wie für Wein.
Unser frisch gepresster Saft wird dann auch sofort verarbeitet, d.h., er kommt innerhalb von 48 Stunden auf die Flasche (das ist kein Tippfehler, so heißt das hier bei uns Winzern). Das Besondere daran? Er wird nicht erhitzt! Diese sogenannte kalt-sterile Verarbeitung (wirklich, da hätte man sich eine angenehmere Beschreibung ausdenken können!) sorgt dafür, dass hitzeempfindliche Vitamine wie z.B. Vitamin A, B1, B2, B6, B12, Folsäure, Vitamin C und Enzyme, die normalerweise beim Kochen verringert werden, erhalten bleiben.
Da freuen sich nicht nur Menschen, die auf ihre Ernährung achten, sondern insbesondere auch die Rohköstler. Schon einmal gehört? Das sind Menschen, die ausschließlich ungekochte Nahrung zu sich nehmen.
Ein sehr hehrer Ansatz, den wir spätestens beim ersten Frost über Bord werfen würden, aber jeder soll auf seine Fasson selig werden. Das hat übrigens Friedrich der Große vor über 300 Jahren gesagt, auch wenn er nicht von Ernährungsgewohnheiten sprach.
Der intensive Fruchtgeschmack ist ein weiteres Merkmal unserer Traubensäfte – und einer der Gründe, warum unsere Säfte oft so schnell ausverkauft sind. Der andere Grund ist die vergleichsweise kleine Menge, die wir abfüllen. Denn laut Gesetz müssen wir bei der kalt sterilen Verarbeitung ein relativ kurzes Mindesthaltbarkeitsdatum auf die Flasche setzen, obwohl der Saft oft noch viel länger haltbar ist.
Jahrelang wurde gesagt, dass ein wenig Wein (sprich Alkohol) der Gesundheit zuträglich ist. Wir sprachen schon einmal darüber. Doch unsere wichtigste Zeitung in der Region, die »Rheinpfalz«, hat am 17. August 2024 einen Artikel veröffentlicht, der entweder für viel Mut spricht oder ein wenig Schwung in die Sommerflaute bringen sollte. Der Titel lautete »Auch in Maßen nicht gesund« und bezog sich auf eine neue Studie aus Kanada, in der es heißt, dass Alkohol in jeder Form schlecht sei, egal, in welcher Menge.
Das haben die Pfälzer sich natürlich nicht bieten lassen! Von Bibelzitaten bis hin zu Verweisen auf »harte Sachen« (die ja viel gefährlicher seien) wurde heftig argumentiert.
Wir sehen das eher gelassen. Glück & Genuss gehören zu einem guten Leben. Und alles, was extrem ist, ist gefährlich. Zwischen diesen beiden Aussagen findet immer noch ein gutes Glas Wein seinen Platz.
Vor Jahren haben wir ein Experiment gemacht und den »G. Virgin«, sprich Traubensecco alkoholfrei – angeboten. Doch leider stellten wir schnell fest, dass der hohe Preis für die dafür benötige Verperlungsmaschine, die die Kohlensäure in das Getränk bringt, die Produktion unrentabel macht. Außerdem muss man höllisch aufpassen, dass wirklich jeder Quadratmillimeter hygienisch sauber ist, damit die kaltsterile Traubensaft-Verarbeitung gelingt.
Für alle, die dennoch gern unseren geschmacksintensiven Traubensaft ganz ohne Alkohol und mit vielen Vitaminen leicht perlend genießen möchten, haben wir einen besondere Tipp: Ihr könnt euch Zuhause selbst einen wunderbaren Traubensecco zaubern, sodass Kinder, Autofahrende und Alkoholabgeneigte jederzeit ein spritziges Getränk nippen können. Hier das Rezept:
- 170 ml Leitungswasser
- 80 ml Traubensaft
- im Sodamax zum Sprudeln bringen
- ein paar frisch gewaschene Träubchen über den Rand des Glases hängen
Fertig!
Wer es nun kaum erwarten kann, braucht sich nicht länger zurückzuhalten:
Unser Traubensaft Angebot (nur bis zum 13.10.24)
15 Flaschen Traubensaft (weiss & rot) für nur 49 Euro inkl. Versand.
Viel Spaß beim alkoholfreien Genuss
Eure absolut nüchternen Grafen
Na ich hoffe, Benedikt hat sich wieder erholt, denn es geschah schon wieder vor ein paar Tagen mit uns. Wir sind lernfähig 🙈😂Viele Grüße aus Oberhausen, wir haben köstlich bei euch im Dorf gespeist und brav die Wein- und Traubenschorle bestellt. Ende März 25 sind wir 2 Wochen in eurer kleinen hübschen Fewo. Schade dass ihr erst im Mai öffnet.
Bleibt gesund und ich freue mich auf eure Newsletter, das Büchlein hab ich natürlich auch.
Herzlichst eure Sigrid
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