Der Herbst steht vor der Tür

Der Herbst steht vor der Tür
Liebe Freunde des guten Weins,
die letzten Vorbereitungen für die Ernte 2022 laufen:
Die Löcher in den Gummistiefeln werden gestopft,
die Traubenpresse und der Weinkeller sind geputzt,
die Scheren geschliffen,
die Traubenwagen aus der Garage geholt,
UND die Erntehelfer werden eingestellt.
Wenn Ihr mal ein paar Tage im schönsten “Büro” der Pfalz mitarbeiten möchtet, meldet Euch jetzt spontan an. Endlich mal ein Job, bei dem man am Ende des Tages Ergebnisse sieht und genau weiß, was man getan hat. :-)
Ansonsten ist dieses Jahr extrem: Seit 9 Wochen gab es kein Tropfen Niederschlag, noch nicht einmal Tau. Was tun?
Eigentlich sind wir gegen die Bewässerung eines Weinbergs, weil wir denken, dass ein Rebstock sich selbst versorgen muss. In der Regel kann er das auch, denn er hat sehr tiefsitzende Wurzeln. Aber vielleicht müssen wir jetzt doch umdenken. Es gibt verschiedenste Bewässerungsmethoden, doch nur wenige, die statistisch effizient sind…
Nur mal ein kleines Rechenexempel: Jeder Rebstock braucht ca. 15 Liter Wasser pro Woche. Auf einem Hektar stehen ca. 5.000 Rebstöcke, wir bewirtschaften 16 Hektar. (Die Pfalz hat übrigens rund 23.400 Hektar Weinberge!) Wenn wir also nur unsere eigenen Rebstöcke bewässern würden, bräuchten wir alleine 1,2 Millionen Liter Wasser – pro Woche! Und selbst wenn wir wissen sollten, woher wir so viel Wasser nehmen können (Flüsse und Seen sind auf einem historischen Tiefstand), fehlt immer noch die Logistik, um das kostbare Nass zum Rebstock zu bringen.
Kurz und gut – Bewässerung war für uns bisher keine Option. Ältere Weinberge (15 Jahre plus) haben so tiefe Wurzeln, dass sie die Träubchen trotz mangelndem Regen versorgen können. Doch bei jüngeren Weinbergen ist die aktuelle Lage kritisch. Wir haben uns daher in diesem Jahr erstmalig bei einigen (jungen) Weinbergen entschieden, auf die Ernte zu verzichten. Auf über 8.500 qm haben wir schweren Herzens die unreifen Trauben abgeschnitten. So kann z.B. ein Sauvignon Blanc Weinberg, der erst vier Jahre alt ist, seine ganze Kraft in die Tiefe stecken, weil er keine Träubchen ausbilden muss.
Doch natürlich hat jede Medaille zwei Seiten. Das Klima wird immer mediterraner und die internationalen Rebsorten wie der Grauburgunder, Weißburgunder, Spätburgunder, Merlot, Chardonnay und Saint Laurent profitieren davon, denn sie sind so etwas gewohnt. Wir sind froh, dass wir schon vor Jahren mit der Umstellung der Rebsorten begonnen haben – das zahlt sich nun aus.
Ganz besonders spannend war natürlich, wie sich unser Cabernet Blanc bei dieser Hitze entwickelt. Denn das ist ja unsere zukunftorientierteste Rebsorte. Und es zeigt sich: Das Ziel dieser neuen Züchtung wurde erreicht. Trotz extremer Temperaturen und wenig (bis gar kein) Niederschlag entwickelt sich der Cabernet Blanc in Punkto Wachstum und Qualität konstant.
Für unseren traditionellen Riesling hingegen ist es aktuell nicht ganz einfach. Hier wissen wir jetzt schon, dass die Erfahrung, das Können und Wissen unseres Kellermeisters Peter für den Jahrgang 2022 ganz entscheidend sein wird. Es bleibt also spannend!
Genießt die letzten Sommertage mit unseren Sommerweinen, z.B. dem herrlichen G.Punkt Rosé oder dem beliebten Sauvignon Blanc. Auf den sind wir gerade besonders stolz, denn er gehört in der Vivino-App (der größte Weinapp der Welt) zu den Top 5% aller Sauvignon blanc weltweit und zu den Top 2% der Pfalz! Die Bewertungen in dieser App kommen übrigens nicht von Sommeliers oder professionellen Weinverkostern … nein, hier sprechen »ganz normale« Konsumenten – und das zählt für uns besonders! Wir freuen uns über jede Bewertung!

 


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